Entstehung der Kreisjägerschaft
1889 gründeten Duisburger Jäger den Bezirksverein Duisburg im ADJV mit den Ortsgruppen Duisburg, Ruhrort und Meiderich. Der Bezirksverein Hamborn-Rhein folgte im Jahre 1921. 1975 im Rahmen der kommunalen Neugliederung kamen die linksrheinische Stadtteile Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen, Baerl und Homberg dazu. Die linksrheinischen Stadtteile wurden damals vom Bezirksverein Moers betreut, der bereits 1880 gegründet worden war.
Unsere Kreisjägerschaft liegt im westlichen Bereich des Ruhrgebiets beiderseits des Rheins und wurde in den Jahren 1948-1949 gegründet.
Die KJS-Duisburg besteht aus:
den Mitgliedern
dem Vorstand
1. Vorsitzender
2. Vorsitzender
Schatzmeisterin
Schriftführerin
dem erweiterten Vorstand
Hegeringleitern und
Obfrauen/-männern der KJS für verschiedene Sachgebiete
den Hegeringen
den Obfrauen/-männern der Hegeringe
Die KJS Duisburg untergliedert sich in 4 Hegeringe mit derzeit insgesamt ca. 400 im Landesjagdverband NRW organisierten Jagdscheininhabern.
Entstehung der Hegeringe
Hegering Hamborn/Walsum
1920 wurde der Hegering Hamborn als Bezirksverein Hamborn im damaligen ADJV (Allgemeiner Deutscher Jagdschutz-Verein) im alten Oberscheidtschen Saal gegründet.
Der Waidgenosse Josef Mies leitete bis 1935 den Bezirksverein, um dann Kreisjägermeister zu werden.
Nach 1933 wurde der ADJV aufgelöst und in “Reichsbund Deutsche Jägerschaft” umbenannt.
Der zweite Weltkrieg mit seinen Kriegsfolgeerscheinungen setzte dieser Zeit ein Ende.
Aber bereits am 7. Mai 1947 konnten 71 frühere Waidgenossen wieder auf der Versammlung der Vereinigung Hamborner Jäger von Hermann Hannoschöck – fortan auch Leiter des Hegerings – begrüßt werden.
Es folgten als Hegeringleiter:
1960 Dr. Walter Overdick
1968 Paul Himmrich
1979 Eberhard Wünschmann
1987 Heinrich Holtwik
1990 Martin Funk †
(Träger des Bundesverdienst-
kreuzes, der LJV-Verdienst-
nadel in Gold und seit 2003
Ehrenhegeringleiter.)
2003 Trudelies Levermann
Unser Hegeringmitglied Willi Kluge – gleichzeitig Vorsitzender der Kreisjägerschaft von 1983 bis 1991 – war Förderer des Baues der ehemaligen Schießanlage im Grunewald.
Dafür erhielt er die Verdienstnadel des DJV in Silber.
Hegering Meiderich
„Jägersleut versammelt Euch“
Das ist das Signal der Jagdhornbläser.
„Jägersleut vereinigt Euch“ – das war 1875 der Wunsch vieler verantwortungsvoller Jäger in Deutschland nach den Wirren der Revolution in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die Jagd wurde für alle Bürger freigegeben. Das Wild war fast ausgerottet. Schnell besann man sich und führte Revierjagden ein, die an den Grundbesitz gebunden waren. Auch Schonzeiten erließ man, aber jedes Land und Ländle hatte andere Vorstellungen.
Die Vereinigung der Jäger am 15. März 1875 in Dresden hieß „Allgemeiner Deutscher Jagdschutzverein“ (A. D. J. V.).
14 Jahre später gründeten in Duisburg einige Jäger den Bezirksverein mit den Ortsgruppen:
Duisburg
Vorsitzender: Dr. med. Creutz
Meiderich
Vorsitzender: StR. F. Steinmetzer
Ruhrort
Vorsitzender: Dr. med. P. Hoeynck
Für Meiderich waren die Jäger Paul Schierer und Hermann Korthäuer Beisitzer im Gesamtvorstand. Der Bezirksverein Hamborn wurde 1921 gegründet . Stellvertretender Vorsitzender war H. Nalenz aus Meiderich.
Im Dritten Reich wurden die Jagdverbände von der Partei durchgesetzt. Das Jagdrecht von 1934 galt ohne Ausnahme für ganz Deutschland. Nach dem Krieg war der A. D. J. V. erloschen. Der „Deutsche Jagdschutzverband“ (DJV) wurde der Dachverband für die westdeutschen Jäger. Die „Landesjagdverbände“ (LJV) kümmern sich um die speziellen Belange der Länder, die „Kreisjägerschaften“ (KJS) um die der Kreise und Gemeinden. Die KJS Duisburg hat mit ihren fast 700 Mitgliedern noch fünf Hegeringe in den einzelnen Stadtteilen. Die Mitglieder des Hegerings Meiderich treffen sich regelmäßig an Stammtischen, zu Übungsschießen, theoretischen Fortbildungen und natürlich auf der Jagd.
Das Bläsercorps des Hegerings besteht seit 1954. Es begleitet nicht nur Jagden, sondern erfreut auch in Altenheimen und bei anderen öffentlichen Auftritten unsere Bürger. Seit 2010 hat der Hegering zum ersten Mal eine Jägerin als Hegeringleiterin, Brigitte Webering, die den langjährigen Hegeringleiter Volker Schulz ablöste.
Die seit 1952 sich treffenden Bläser gründeten im Jahre 1956 offiziell eine feste Bläsergruppe.
Initiator war damals Friedel Gorres.
Er war auch der erste Duisburger Jagdschütze, der die Schießleistungsnadel “Großgold” erworben hat. Viele Hamborner Jagdschützen motivierte er zum Erwerb von DJV-Schießleistungsnadeln. Zu seinen Ehren wird seit 1970 der Friedel-Gorres-Gedächnis-Pokal ausgeschossen.
In den vielen Jahren hat das Bläserkorps an zahlreichen Landes- und Bundesbläserwettbewerben teilgenommen. Erstmalig 1967 am Landeswettbewerb in der Klasse C mit einem beachtlichen 6. Platz.
Weit über 50 Hubertusmessen wurden musikalisch gestaltet.
Hier dürfen die Namen Martin Funk (†18.08.2016) sowie dessen Sohn Ulrich – beide fungierten als Korpsleiter – nicht vergessen werden.
Hegering Rheinhausen
Ungewöhnlich in seiner Vielfalt und einzigartig in seinen Kontrasten – damit wirbt der Niederrhein inzwischen international. Und zur Vielfalt dieses Wirtschafts- und Lebensraumes gehört auch traditionell die Jagd. Wer selten mit der Sonne aufsteht, wer mit Einbruch der Dämmerung am liebsten wieder zu Hause ist, wer mit anderen Worten ohnehin nicht viel mit der niederrheinischen Natur im Sinn hat, der kann sich wahrlich schwer in das Herz eines am Rheinstrom jagenden Duisburgers hineinversetzen.
Kaum vorstellbar, dass es im industrielastigen Duisburg noch Freiflächen und Biotope für jagdbares Wild gibt. Für eine Großstadt wie Duisburg mit starken Freizeitdruck und gewaltiger Schwerindustrie kann sich die Jagd noch sehen lassen. Dabei machen sich die in den 1970er Jahren verordneten Eingemeindungen der linksrheinischen Kleinstädte und Gemeinden mit ihren Wäldern, Feldern und Seen bemerkbar.
Jagdgesellschaftlich hat Duisburg Geschichte: Im Jahre 1989 feierte die Kreisjägerschaft Duisburg ihr 100jähriges Bestehen. Von den rund 1000 Jagdscheininhabern sind rund die Hälfte Mitglieder der Kreisjägerschaft, die sich in vier Hegeringen, drei rechts- und einem linksrheinischen, organisiert haben. Der flächenmäßig größte Hegering ist der im linksrheinischen Teil von Duisburg: Unser „Hegering 4“ mit fast 100 Mitgliedern verteilt auf die Stadtteile Rheinhausen, Homberg, Rumeln-Kaldenhausen und Baerl. Auch hier jagdgesellschaftlich Geschichte. Gegründet am 23. Februar 1880 ist unser Hegering, der seit der kommunalen Neuordnung 1975 als „Hegering 4 Rheinhausen“ der Kreisjägerschaft Duisburg angehört, der älteste am gesamten Niederrhein.
Nur wenige jagdliche Vereinigungen können auf ein derart langes Bestehen zurückblicken. Im Jahr 2000 feierte der Hegering 4 sein 120jähriges Jubiläum mit einem großen überregionalen Festakt. In einem Grußwort für die dazugehörige Festzeitschrift bestätigte der damalige Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende Dieter Bruckschen: „Der Rhein – Duisburgs Strom, nicht Duisburgs Grenze. Die lange Tradition mit starken Beziehungen zum linken Niederrhein ist heute noch spürbar. Den sichtbaren Brücken über den Rhein aus Stahl und Beton folgten bald gute Kontakte zu den Rechtsrheinern.“
Und so feierten nicht nur viele rechtsrheinische Jägerinnen und Jäger mit den Linksrheinern, sondern selbst der damalige DJV-Präsident Constantin Freiherr von Heereman nahm als Ehrengast an den Feierlichkeiten teil. Die ganze Veranstaltung wurde vom seinerzeitigen Hegeringvorstand, unter dem immensen Einsatz des 2014 verstorbenen Ehrenhegeringleiters und damaligen langjährigen Hegeringleiters Klaus Falken, durchgeführt.
Öffentlichkeitsarbeit ist gerade in einer Großstadt mit jagdlich weitgehend unkundiger Bürgerschaft vonnöten. Hierbei präsentiert sich der Hegering 4 als aktive dynamische Gemeinschaft, die nicht zuletzt im gesellschaftlichen Leben des Duisburger Westens eine wichtige Rolle spielt. Hier leistet unser Hegering mit Ausstellungen, Informationsständen, Hubertusmessen, Revierführungen oder mit kindgerechtem jagdlichen Unterricht in Schulklassen nicht nur in der Vergangenheit einen beachtlichen Anteil. Sicherlich wird man es nicht allen recht machen können, doch der Dialog wird gesucht und um das jagdliche Verständnis der Bürgerinnen und Bürger geworben.
Viel Schweiß und nicht zuletzt auch Geld investieren die Jägerinnen und Jäger im Duisburger Westen in die Biotope und Reviere. Der Hegering 4 bietet in seinen sechs gemeinschaftlichen Jagdbezirken und den vier Eigenjagdbezirken reizvolle land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen mit noch guten Niederwildbesätzen.
Zahlreiche kleinere Waldparzellen, aber auch das große Waldgebiet „Baerler Busch“ (etwa 315 ha Heide-Wald-Landschaft) bereichern das landschaftliche Erscheinungsbild. Seit 1979 ist die Rheinaue Friemersheim mit dem Altrheinarm „Die Roos“ auf 262 ha ein Naturschutzgebiet, das durch Obstwiesen, Hecken, Kopfbäumen, Feldgehölzen inklusive einer Vielzahl seltener und streng geschützter Pflanzen- und Tierarten geprägt ist.
Durch Auskiesungen entstandene Wasserflächen, darunter der Toepper-, Uettelsheimer- oder Lohheidesee, zwar mit starken Ausflugsverkehr, aber doch guten Wasserwildbesatz, bieten jagdliche Abwechslung.
Die Reviere im Bereich des Hegerings 4 sind Heimat zahlreicher Wildarten: Rehwild, Füchse, Dachse, Waschbären, Hasen, Kaninchen, Schnepfen, Fasanen, Ringel- und Türkentauben. Grau-, Kanada- und Nilgänse finden sich ebenso wie Stockenten, Möwen, Rabenkrähen und Elstern. In einigen Revierteilen fühlen sich noch die jagdlich geschützten Rebhühner wohl. Gemeinsam versuchen wir die Bejagung und vor allem die Hege im Sinne eines artenreichen und gesunden Wildbestandes zu optimieren. Eine intensive Aufgabe, die auch für zukünftige Jägergenerationen verpflichtend ist.